Genealogie und Scherenschnitte

Zur Wiederbelebung der Schattenrisskunst.


Genealogie Ahnenforschung Stammbaum


Die Modekunst, Bildnisse a la Silhouette zu schneiden, wurde von dem französischen Finanzministers Étienne de Silhouette (1709–1767), etwa um 1759 erfunden und gelangte an der Wende des 18. Jahrhunderts zur höchsten Blüte. Angeblich wollte er die Kosten für Ölgemälde sparen, und so schmückte er sein Schloss mit Scherenschnitten.

Wir können uns die Zeit Wielands, Lavaters und Goethes ohne Schattenrisse gar nicht denken. Es war die Zeit, in welcher man Geselligkeit beim Kerzenlicht pflegte und bei Vorlesungen Kupfer „illuminierte“ und mit der Scheere Schattenbildnisse schnitt. Stammbucheintragungen mit poetischen und zeichnerischen Erzeugnissen als ein Zeichen der Liebe und Freundschaft wurden zum Bedürfnis dieser empfindsamen Zeit.

Die Grundidee der heutigen Internetnetzwerke ist nicht neu – facebook, Xing und CO gab es schon früher, man nannte es Stammbuch !

Fast alle alten Stammbücher (und jeder besaß eines) enthalten Schattenrisse. Man suchte nach einem Mittel, um neben der Erinnerung der persönlichen Eintragung auch ein Abbild der Person mitnehmen zu können. Der größte Reiz an solchen Silhouetten lag auf jeden Fall auch darin, daß sie fast von jedermann hergestellt werden konnten. Wer die Prosillinie richtig sehen und sicher nachschneiden konnte, der taugte zum Silhouettierer; dafür aber gebrauchte es keines besonderes seltenen Talentes.

Goethe schrieb 1791: „Jedermann ist darin geübt und kein Fremder zog in Weimar vorüber, den man nicht Abends an die Wand geschrieben hätte.“ Dieses reiche Lehen der Schwarzschneidekunst wurde erst durch die Erfindung der  Photographie allmählich verdrängt und kram ganz aus der Mode.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schien die die Freude am Schattenriß, insbesondere der Bilder in Scherenschnitt als Illustrationskunst wieder erwacht zu sein und hat ganz im Stillen eine Höhe der künstlerischen Vollendung und Weiterentwicklung erreicht, wie nie zuvor und ohne Übertreibung kann man sagen, daß kein Volk; in der Silhouette so Schönes geleistet hat, wies nunmehr das deutsche. Ganze Bilder in Schattenrissen, Interieurs mit allem Zubehör, Gestalten und Gruppen, Landschaften mit reicher Staffage sind von Künstlern der Neuzeit, wie Karl Fröhlich in Berlin, Paul Konewkza, Wilhelm Diefenbach, Fiduz, Heinrichi Wolf, Gertrud Stammi und Elisabeth Müller, um nur einige herauszugreifen, mit größter Vielseitigkeit der Ausdruckisfähigkeit geschaffen worden; in dieser Kunst, die mit einem Mindestmaß von Mitteln so entzückende lebendige Eindrückze erzielen kann.

In einem Arbeitszimmer hängen in kleinen ovalen Goldrähmchen die Schattenrisse einiger Vorfahren und iman freut sich über die ausdrucksvolle Haltung der Großmutter mit ihrem zierlichen Spitzenhäubchen und Kopfbändern; oder an der selbstbewußten stolzen Gestalt des Großvaters, dessen scharfgeschnittenes Profil größte Energie und Tatkrraft zu verraten scheint. Diese Bildchen und eine Reihe alter Stammbuchblätter mit Silhouetten aus- der Verwandtschaft waren mit die Ursache, die Herstellung der Schattenrisse der gegenwärtigen Familienmitglieder vermittelst der photographischen Kamera- zu versuchen und so entstand das Familien-Gruppenbild: meine Eltern und Geschwister, das die heutige Beilage in Photolitographie wiedergibt: Inmitten einer Umhrahmung aon Blütengezweigen Früchten- und  Rosenguirlanden erscheinen die Porträts in Verbindung von Schriftbändern mit den genealogischen Daten und Wappenschilden, die den betreffenden Personen eigenen Berufe, Ziseleur und Modelleur, Kunstmaler, Sprachlehrer, Schriftsetzer (Korrekctor), Musikrmeister, Goldschmied usw. symbolisch zum Ausdruck bringen.

 

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Das Projekt

Ziel dieser Webseiten ist es eine Materialsammlung zu bieten, die beim Erforschen ihrer Familiengeschichte behilflich ist.