Das Wappen Topor

Wappen Topor Paprocki

Das Wappen Topor ist ein polnisches Wappen, das von mehreren Familien gleichzeitig benutzt wurde, in Polen war es nicht üblich, dass eine Familie ein Wappen für sich beanspruchte.

Opis: Thopor siue Bipennis alba in campo rubeo, ex polonica gente et a vetusto tempore, unde et proclamationem S t a r z a habet, ducens genus.

Das Wappen Topor (Streitaxt) ist eines der ältesten polnischen Wappen, der Legende nach ist es das erste Wappen der polnischen Ritterschaft. Die weiße (silberne) Streitaxt, befindet sich auf rotem Hintergrund, die Klinge nach links gerichtet. Auf dem Helm findet man die gleiche Streitaxt als Helmzier, aber die Klinge zeigt stärker unten, so als ob sie mit der Spitze in der Krone stecken geblieben wäre. Der Helm ist mit Laub gekrönt, dem Erkennungszeichen des polnischen Uradels. So wird das Wappen im Allgemeinen dargestellt, aufgrund seines Alters nennt man das Wappen auch Starza.

Paprocki weist in Gniazdo Cnoty Fol. 14. darauf hin, dass es zwei Gruppen gibt, die ein sehr ähnliches Wappen führen. Die einen führen das oben beschriebene Wappen, dieser Zweig wird Starzonowie genannt. Die anderen werden Kolki genannt das Wappen der letzteren ist mit dem gelben bzw. hellblauen Hintergrund versehen.

Das Wappen der Topor wird auf den Fürsten Lech (dem ersten polnischen Fürsten 610-708) zurückgeführt, der auch Topor, das Beil, genannt wurde. Erst als der Wappen älter und älter wurde nannte man es Starza (das alte, ehrwürdige Wappen). Der Fürst Lech wurde Topor genannt, weil er dem König, der auf einer Standesversammlung des Adels die Rechte der Grundherren beschneiden wollte, worauf ihm Lech das Beil an den Kopf warf. Das Wappen Topor findet sich auch auf einer Glocke im Krakauer Wawel. Der Wappenstamm Topor gehört zu den 20 ältesten Familienstämmen Polens.  

Die Vorfahren des Hauses

  Walcer, der Graf aus Tyniec, wird von den Geschichtsschreibern Bielski Fol.109, Andreas de Zarnów, Paprocki und Okolski in ihren Werken erwähnt . Walcer war lange im Ausland, unter anderem aum Hof des Königs in Frankreich. Als er bemerkte, dass Arinaldus, der deutsche Fürst, sich für die französische Prinzessin Heligunda besonders interessierte und vermeiden wollte, dass der deutsche Fürst davon profitierte, eroberte er berechnend ihr Herz und brachte sie nach Polen.

Dieser „Diebstahl“, hatte leider negative Folgen, denn als die geheuchelt Liebe offensichtlich wurde, hatte Heligunda eine Affäre mit Wislimir. Obwohl Walcar sich an Heligunda gebunden fühlte, dauerte es nicht lange bis er Wislimir und Heligunda tötete.

Heligunda wurde in Wislica, neben dem Burg begraben. Ein Abbild ihres Gesichts zierte den Grabstein. Die Geschichte wird umfangreich in Paprocki o herbach beschrieben.

Zwar werden diese Ereignisse bei keinem französischen Historiker erwähnt, aber sie sind bei Sommersberg de rebus Silesiacis Tomo Secundo Fol.37. und in der Chronik von Bugufal II. (Bischof von Poznan) zu finden. Bugufal II. ordnet Walcar nicht der Familie Topor sondern dem polnischen Fürsten Popiel als Gefolgsmann zu.

Baranowski war der Ansicht, dass sich die Geschichte über Heligunda in der Zeit des Heidentums abgespielt haben musste, da Tyniec im Jahre 1044, als der König Kazimierz Mnich das Kloster stiftete, schon im Besitz des Königs war, die also in Tyniec schon sehr lange Zeit die Macht hatten.

Paprocki schreibt über Tyniec: “Tyniec ging an den Monarchen über. Die Stadt wurde in der Zeit von König Kazimierz in Form eines Almosens weitergegeben.“ Weiter schreibt Paprocki, dass „König Kazimierz wenig Einkünfte aus Tyniec erlöste, da das Dorf nahe dem Krakauer Schloss liegt“. Ein Teil der Güter in Tyniec wurde der Familie Star z onów weggenommen, den Grund für die Enteignung nennt Paprocki nicht. Familie Starzon führte im Wappen ein Pferd, auf dem Pferd ein Mann in Rüstung, in der Hand ein Feldherrnstab darunter eine Streitaxt.

Graf Petroslaw Sohn von Starzon, hat dem Kloster in Trzemeszno das Dorf Januszowo übertragen. Der Priester Mlodzianowski schreibt im Band 4 Concionum Fol. 616, dass das Dorf Panigródz sich dort befand, wo später die Abtei Wagrowiec war, die von den Vorfahren von Teczynski gestiftet wurde. Sieciech, der damalige Wojewoda von Krakau, über den Miechowita, Kromer, Wapowski und besonders Dlugosz im Jahre 1010 schrieben, stiftete das Kloster in Sieciechòw, noch in der Zeit von Boleslaw Chrobry. Diese Stiftung wird von Kazimierz Wielki (Kaziemierz der Große) bestätigt, als er alle dem Kloster übertragenen Güter 1352 erwähnt.

Der Graf Lacza aus Sieciechów gliedert dem Kloster in Sieciechów noch ein paar Dörfer an. Marcin, der Sohn von Sieciech, kümmerte sich in der Folge um das Dort Sieciechòw. Stefan, der Erzbischof aus Gniezno, wird von Paprocki und Okolski der Familie Toporczewski zugeordnet. Die meisten Schriftsteller behaupten in ihren Werken, dass der Erzbischof das Wappen Pobog führte. Heute wird diesem Wappen Janusz (Wojewoden von Krakau) zugeordnet. Es gibt aber auch Meinungen dass er das Wappen Pilawa führte. Die Frau vom Graf Gniewomir aus Czarnków schenkte dem Kloster in Miechowice im Jahre 1200 das Dorf Letkowice, wie Nakielski Miechowita, Fol. 68 schreibt.

Lampert Zula, der Bischof von Krakau (gestorben 1071), verlangte von den Behörden in Rom kein Pallium, und so konnte dies auch nicht für seine Nachfolger erwirkt werden. Lampert war der erste polnische Priester in diesem Ort, der zum Tragen der Inful berechtigt war. So setzte er gebürtige Polen in seinem Kapitel ein - unter anderem den St. Stanislaw (St. Stanislaus), später Bischof und Märtyrer. Es wird gesagt, dass Lampert ein sehr kluger Mensch war, der für das Lob Gottes sorgte und in manchen Orten den Götzendienst tilgte.

Zbilut schenkte Bruder Rochelins (dem Krakauer Bischof) das Dorf Wscieklice. Wirzbieta, der das Dorf Wirzbiecice dem Dorf Zbilitowice, schenkte, führte das Wappen Janina. Über Stefan, den Grafen aus Ksiaz und Wojewoden von Krakau kann man in den Chroniken des Klosters in Jedrzejowice, und über Stefan- den zweiten Kastellan in Sandomiersk in den Chroniken des Klosters in Trzemieszno (ca. 1145) nachlesen.

Stefan, der zweite Kastellan, wird in den Chroniken auch als der Graf aus Przegnia bezeichnet. Paprocki bezeichnet 1272 Wojciech, den Bischof von Kujawy, als Bürger von Przegnia, laut Damalewicz führte Wojciech das Wappen Wieniawa.

Wojciech Paluka, Pfarrer in Kujawy, wurde 1347 Bischof von Poznan und starb (laut Dlugosz in Vitis Epise) im Jahre 1355. Piotr aus Wlostowiec, Graf auf Ksiaz (1134, nach Kromer in: Ksiegi Piate ), war ein Patriot, der seine Gesundheit für die Verteidigung des Landes opferte. Der Graf Wlosto schenkte dem Kloster in Trzemieszno das nach ihm benannte Dorf Wlostowice und einen großen Teil des Sees Goplo. Zbyluta aus Panigrodz und Lukna (Lukna liegt in Paluki, in der Wojewotschaft Wielkopolskie) erwähnt die von ihm initierte Stiftung des Klosters in Wagrowiec.

In den Chroniken dieses Klosters werden Nachfolger von Zbylut, die sich als Grafen aus Panigrodz, Lukna, Danabòrz (Söhne von Starzon) bezeichneten, erwähnt. Otto und Zegota werden von Kromer und Miechowita in ihren Werken erwähnt. Sie nahmen Pawel, den Bischof von Krakau, fest und brachten ins Gefängnis, wodurch Leszek Czarny (Leszek der Schwarze) an die Macht kam. Aufgrund dieses Unrechts musste Leszek Czarny und seine Gefolgschaft Polen verlassen und in das Ksiestwo Opolskie (Königstum Opolskie) ziehen wo sie sich für weitere Jahre niederließen.

Ihre Nachfolger führten ein neues Wappen, da ihnen das Recht auf das Familienwappen wegen der schmachvollen Tat genommen worden war. Die Familie Topor legte einen großen Wert auf die richtige moralische Handelsweise. Jedes Familienmitglied, der sich den regelwidrig verhielt, wurde bestraft.

In der Familie gab es auch eine Chronik, in die verschiedene Familienangelegenheiten und Ereignisse eingetragen wurden. Diese Chronik ging verloren und dadurch sind keine Details überliefert. Weitere bedeutende Wappengemeinschaftsmitglieder waren

Marcin aus Wasocze, Wojewoda von Kalisz, Landrat des Landkreises Naklo sowie Marcin aus Labiszyn, Wojewoda von Brzesc Kujawski. Piotr Rykrski bewachte erfolgreich über die Fahne bei der Schlacht bei Koronów, während der Zeit von König Jagiello, wodurch er sehr berühmt wurde.

Wojciech, der Abt von Tyniec, starb 1380. Derszlaw, sein Nachfolger ein wunderbarer Mensch und starb 1421.

Wojciech aus Szubin, wird in den Chroniken des Klosters in Trzemeszno erwähnt. Sein Sohn war (nach Okolski ): Sedziwój aus Szubin, Wojewoda von Kalisz, später Landrat von Krakau. Es wird angenommen, dass dieser Sedziwòj aus Szubin zwei Brüder hatte. Otton, Wojewoda von Sandomierski, der aus Pilec kam, sowie Jedrzej, aus Jablonna. Jedrzej hatte drei Söhne: Jan Kastellan in Sandomiersk, Marcin Kastellan Zawichojski und Sedziwój ein Beamter auf dem Königshof in Krakau. Alle drei kamen ursprünglich aus Jablonna. Die Pileccy sind Nachfolger von Otto aus Pilec und die Korycinscy Nachfolger von Jedrzej aus Jablonna. Die letzteren legten großen Wert darauf, dass Jedrzej, Bruder von Otto eben ihr Vorfahre war.

Es wird angenommen, dass Sedziwòj aus Szubin das Wappen Nalecz führte. Andere Quellen überliefern, dass er das Wappen Topor hatte (nach Bielski , S. 244). Mehrere Quellen, u.a. Paprocki o herbach, verbinden Sedziwòj aus Szubin mit den Familien Szamotulski, Ostroròg, Czarnkowski und weisen darauf hin, dass alle genannten das Wappen Nalecz hatten. Die Schwester von Sedziwój, lebte mit Krystyn aus Skrzynno, dem Landrat aus Szubin. Sieciech, Richter auf dem Hof von dem Fürsten Wladyslaw, kam aus Szubin. Zegota lebte während der Regierungszeit des Fürsten Leszek der Wojewoda des Raums Krakau und später Beamter am Hof war.

Sein Mut wird in verschiedenen historischen Quellen gepriesen. Zegota war eine große Hilfe für Konrad (Fürst in Raum Mazowieckie) sowie für Boleslaw Wstydliwy. Manche Geschichtsschreiber betonen, dass er sehr mutig 1281 gegen Litauen kämpfte. Zegota wurde auch dadurch berühmt, dass er Vorfahre der bekanntesten Familien in Polen war. Sein Sohn Nawój, zuerst Wojewoda von Sandomierz, dann Kastellan in Krakau, hatte drei Söhne.

Einer von ihnen, Jedrzej, Gründer des Schlosses in Teczyn, war Vorfahre folgender Familien: Teczynski, Balicki, Rapsztynski. Piotr Neorza, zuerst Kastellan in Wojnicz, dann Wojewoda von Sandomierz und später Wojewoda von Krakau (1368). Jan aus Ostrowce holte 1400 Anna, die Tochter vom Graf Wilhelm aus Celje (Cilli), die später den König Wladyslaw Jagiello heiratete, nach Krakau . Jan Miazszy (von Miechowita Nazianin genannt) kämpfte nach der Niederlage der Ritter des Deutschen Ordens im Kampf bei Grunwald/ Tannenberg (Juli 1410) mit den Kreuzfahrern bei Koronów (Oktober 1410).

Den Sieg errang der König Jagiello, allen Schwierigkeiten zum Trotz. Gniewomir und Tomasz aus Miedzwiedz werden in den Chroniken aus dem Jahre 1366 erwähnt. Die beiden waren fromme Männer. Ihre Wappen wurden auf die Wände der Kirche in Miedzwiedz gemalt. Jerzy Nekanda vom Wappen Topor, bewachte und beschütze Kazimierz Wielki, den Sohn vom König Wladyslaw Lokietek während des Kampfes bei Plowce 1331. Nekanda war Vorfahre von zwei Familien: Trepka und Morski.

Otto aus Szczekarzew, Sohn von Nawój, (heute wird das Dorf Nawój Krasnystaw genannt) war Vorfahre folgender Familien: Tarlo und Zaklikow.

Das älteste erhalten gebliebene Zeugnis des Wappens ist ein Siegel aus dem späten 13. Jahrhundert.Es wird jedoch vermutet, daß das Wappen bereits seit ca. 950 in Verwendung war. In Polen waren Klanwappen üblich, Wappen für einzelne Familien gab es nur in den seltensten Fällen. Dem Wappen Topor werden 236 Familien zugerechnet. Während der Union von Horodlo wurde der Klan von Maciej z Wasocza dem Wojewoden von Krakau repräsentiert. Nach dem Ende der Union wurde das Wappen von etwa 150 Familien im Großherzogtum Litauen übernommen.

Aufgrund seines Alters wurde es auch „Starza“ genannt, diese altpolnische Wort betont seine Alter und seine Wertschätzung.

Bekannte Träger des Wappens sind die Familien:
Norwid, Ossolinski , Zabiello , Tarlo

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