Wappenmaler Georg Otto.


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Als im Jahre 1891 Warnecke, der Begründer des Vereins ,,Herold« - gegründet 1869, seine zweite Schöpfung, den deutschen Exlibrisverein ins Leben rief, da war einer der ersten, die er unter den Künstlern für die neue Bestrebung gewann, zeitlich sogar noch etwas früher wie unsere beiden Altmeister Hildebrandt und Doepler, der Kunstmaler und Graveur Georg Otto.

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Erst 22 jährig hatte dieser damals gerade seine ersten Exlibris geschaffen, heute ist er, namentlich in heraldischen Kreisen, einer der bekanntesten Exlibriskünstler und sein Exlibriswerk; hat weit das dritte Hundert überschritten.

Georg Otto, geb. am 6. Sept. 1869 zu Paris hat von beiden Elternteilen Künstlerblut mitbekommen: der Vater, Rudolph Otto, Graveur und namentl. Geschätzt als Porträt-Cameenschneider, der Großvater Ernst Otto Portraitmaler; die Mutter aus der Altdresdener - Künstlerfamilie Keyl stammend, die ihr Geschlecht bisauf Martin Luther zurückleitet, Vater, Großvater und Urgroßvater derselben Zeichner u. Kupferstecher, der Urahne Kristall- und Glasschneider.

Infolge des deutsch-franz. Krieges mußte die Familie Otto im Jahre 1870, gerade als der Vater ein angesehenes Graviergeschäft übernehmen wollte, drei Tage vor der Schlacht bei Sedan aus dem ihr in 15jährigem Aufenthalt liebgewordenen Paris flüchten u. siedelte in der Folge nach Berlin über, wo Otto die bekannte Gravierlithographische und Prägeanstalt gründete, deren Inhaber der Sohn später war.

Seine Ausbildung genoss Georg Otto zunächst bei dem Bildhauer Prof. Nentsch in Dresden, einem Freund seines Vaters, der ihm künstlerisch auf den Zahn fühlen sollte, und nach bestandener Probe als dann vom Jahre 1884-1887 bei dem Historienmaler Johannes Bochenel-Berlin, bekannt durch seine Proportionslehre, 1887-1898 bei dem Dekorationsmaler Prof. Max Koch-Berlin und zwischen hinein vom Jahre 1889-1891 als Tagesschüler bei Prof. Emil Doepler d. J. Im väterlichen Geschäft, in das er frühzeitig eintrat, zunächst als Graveur, dann als Maler u. Zeichner, gewann er Sinn für die Heraldik, das Interesse für das Ex-libris im Besonderen weckte namentlich Warnecke. Dem Verein „Herold“ gehört er seit Jahren an, dem Ex-librisverein, wie oben erwähnt, als Gründungsmitglied. Zahlreiche Studien, Akte und Landschaften zeigen das Bestreben des Künstlers selbst heute noch seiner Weiterbildung fortzuarbeiten.

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Das Lebenswerk: Ottos erstellte neben vielenWappenmalereien, Gravieraufträgen u. Skizzen für herald. Arbeiten wie bei vielen anderen Künstlern zu einem guten Teil in seinen Exlibrisschöpfungen. Exlibriskunst ist künstlerische Kleinarbeit u. es ist klar, daß unserem Künstler hier die Schulung als Graveur von vornherein vorteilhaft zustatten kommen mußte. Sauberkeit u. Exakttheit der Ausführung, der Maßstab für die Tüchtigkeit des Graveurs, sind daher auch die sinnfälligsten Vorzüge, die an seinen Arbeiten hervortreten, in erster Linie begreifl. Weise bei seinen herald. Eignerzeichen, die ihm auch, wenn zwar er selbst zu einer gewissen Schwäche fürs moderne Exlibris sich bekennt, entschieden am besten liegen und die etwa zwei Drittel seines Exlibrisgesamtwerkes ausmachen.

Sein Lehrer Doepler und Meister Hupp, der unübertreffliche sind hier seine Vorbilder, freilich nur in der wissenschaftlichen Grundlage, nicht in der Gestaltung selbst; in dieser ist er ein durchaus eigener. Er ist ein Anhänger der Wirklichkeitsheraldik: die Wappenzeichnung soll der Stilisierung, so wie sich dieselbe in der Kunstsprache in den Verschiedenen Stilperioden allmählich entwickelt hat, nicht zu viel Zugeständnis machen, man soll auch in ihr, wenn irgend angängig noch die Urform, den Wappenschmuck: so wie er einstmals wirkilich getragen wurde, ernennen können uud Verkünstelungen auf Kosten der Wirklichkeit daher nach Möglichkeit vermeiden Am deutlichsten tritt dieses Prinzip bei seinen Helmdecken zutage; die Helmdecke muß seiner Ansicht nach immer den ursprünglichen Stoss, das Tuch durchfühlen lassen, aus dem sie geschnitten wurde, niemals darf sie zu einem rein Ornamentalen Gebilde werden, bei dem sich dieser Charakter verloren hat. Man wird dem Künstler hier nicht unrecht geben können, wenn freilich Beispiele für das Gegenteil sichs chon aus der klassischen Zeit der Heraldik nachweisen lassen und man derartige ornamentale Darstellungen daher nicht gerade als fehlerhaft bezeichnen kiann. Mit Vorliebe zeichnet Otto demzufolge die Helmdecken direkt als Tuch, wie sie in der ersten Zeit tatsächlich(als Nackzenschutz gegen Witterungseinflüsse) Verwertung fanden, und aus dieser Vorliebe erklärt sich auch seine Hinneigung zur Frühgotik, die eine andere Darstellung der Decke nicht kennt.

Im übrigen sind ihm auch die anderen Stilarten keineswegs fremd, ein Rokokoblättchen (Fürstin Hatzfeld aus dem Jahre1902) und ein Blatt im Still Ludwigs RM. (Freiherr von Skrebensky 1913) gehören sogar mit zu seinen besten Blättern. Die meisten Entwürfe sind in der üblichen Federzeichnungsmanier ausgeführt u. als Strichätzung oder Photolithographie Vervielfältigt.

Gleich Doepler sind auch Otto Aufträge für das Kaiserhaus zuteil geworden: 1893 Exlibris der Kaiserin Auguste Bibtoriai), 1900 Exlibris der Prinzen Adalbert, August Wilhelm und Oskar, 1908 das des Kronprinzen, ein ganz besonders schönes, wenn auch durchaus einfach. frühgotisches Blatt mit dem Brandenburg. Stammwappen, wie es auf dem Siegel des Kurfürsten Friedrich I. vom Jahre 1418 erscheint. und 1905 das der Kronprinzessin, sämtliche Wappendarstellungen. Bereits im Jahre 1893/94 brachte der Verlag J. A. Stargardt in.Berlin ein Bändchen mit 20 Blättern des Künstlers heraus, die schon damals ein vielversprechendes Talent erkennen ließen.

Ich nenne nur die Exlibris Hilmar von Borcke (1892), Deutscher Graveur-Verein (1893) und Ludwig Löffler (1893) sowie die Umschlagszeichnung. In der (Folge wurden Eignerzeichen von ihm in den verschiedensten Werben und Zeitschriften veröffentlicht, vornehmlich in der deutschen Exlibris-Zeitschrift, die in Heft 3 des Jahrganges 1904 auch die erste eingehendere Würdigung des Künstlers aus der Feder des Grafen Leinigen brachte mit 10 Exlibrisbeigaben, darunter die der Kaisersöhne. Ein weiteres Bändchen Otto`scher Exlibrisarbeiten wurde von dem Verlags Karl Löffel ein Osterwieck vorbereitet.

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